Bataleon The Jam 159 2014

    • Offizieller Beitrag

    Also machen wir einen richtigen Testbericht daraus:


    Ich konnte heute das "The Jam 159 2014" testen.
    Flex: 7/10
    Shape: Directional Camber
    Bindung: Switchback (welche genau, darauf hab ich leider nicht geachtet, sorry).
    Boots: Salomon Faction Boa (Flex ist mit 5 angegeben)
    Rider: Moi, 183cm, ca. 89kg
    Bedingungen: Bissl weichere Teile bis bretthart und Eis.
    Skilllevel: Ich bin vermutlich in dem Fragebogen zum Boardkauf bei "leicht fortgeschritten" einzusortieren, habe inzwischen 10 Schneetage hinter mir.
    Was fahre ich ansonsten: Capita Thunderstick 157, True Twin, extruded base, Flex 5/10


    So sah das ganze aus:


    Hier durfte man ja häufiger lesen, dass man TBT entweder mag oder gar nicht mag. Es scheint keinen Middleground zu geben. Also wollte ich das selbst mal testen. Der Mitarbeiter hat mir angeraten, bei den Bedingungen (ich bin um 915 auf dem Gletscher aufgeschlagen) doch was härteres zu nehmen. Somit bin ich dann beim "The Jam" gelandet. Optisch ist das 2014er dem 2015er in meinen Augen btw um einiges voraus.


    Zum Board an sich:
    Es hat halt Bataleons TBT-Technologie, eine sintered base und ist von Bataleon selbst als All Mountain Powder Directional angegeben.


    Zum Fahren:
    Die Eingewöhnungsphase an das Board war nicht lang. Die ersten Meter lang einigermaßen guter Schnee und es ließ sich wirklich schön fahren damit, kann man nicht anders sagen. Es ist schon härter, aber man bekommt gut Geschwindigkeit drauf damit.
    Was positiv war ist, dass ich mir bei anderen Boards da ab einer gewissen Geschwindigkeit sicherlich irgendeine Kante gefangen hätte und gelegen hätte (was mir vor allem auf Ziehwegen nachwie vor gern mal passiert, weswegen ich immer mal wieder einen kleinen Turn fahren muss um Kontrolle zurückzubekommen). Das ist hier nicht passiert. Ich habe mich auf dem Board ziemlich sicher gefühlt, auch bei höheren Geschwindigkeiten.


    Kurven fahren etc. ging sehr schön, bereits am Anfang. Es hat einen kleinen Setback drin, der aber wirklich nicht groß ist (ich hab im Netz auf die Schnelle nicht gefunden, wie groß, das 2015er hat laut Bataleon keinen Setback), für mich hat es sich jetzt nicht wirklich groß anders gefahren als mein Twin (wobei ich auch einfach nicht switch fahre). Solang der Schnee etwas weicher war hat das Ding einfach nur Laune gemacht. Schnell fahren, Kurven etc. ging echt alles ausgezeichnet. Ich fand es gut drehfreudig. Sogar in den steileren Passagen, wo ich mich teils noch schwer tue, konnte ich meine Turns relativ sauber fahren und solange nicht blankes Eis war hatte es auch auf den harten steileren Passagen guten Kantenhalt, man musste sich halt etwas anstrengen, dass es einen nicht hinlegt oder man zuweit rutscht, also stärker aufkanten. Auf hartem Schnee war der Kantenhalt nicht wirklich besser als auf meinem Thunderstick, aber auch nicht schlechter, was aber auch daran liegen wird, dass das "The Jam" deutlich härter ist als das Thunderstick.


    Sobald es flacher wurde, dann wurden die Turns halt schneller und weiter, was auf dem Brett echt mal richtig Spaß gemacht hat. Man bekommt leuchtende Augen, wenn man das Brett fährt. Ich bin immer noch ein wenig vorsichtig, wenn es schneller wird, aber auf diesem Board WILL man schnell fahren und ich habe mich darauf echt klasse gefühlt.


    Auf den eisigen Flächen fand ich es aber wirklich nicht gut. Mag sein, dass es gestern (Samstag) weniger eisig war als heute (Sonntag), aber da hat gefühlt mein Thunderstick besseren Kantenhalt gehabt als das Jam. Auf dem Eis lief es enorm unruhig und ich war nur am Rudern, dass ich nicht liege (klar, da liegt sicherlich auch viel an mir und nicht an dem Board). Man merkt dann hier doch ein wenig, dass man nicht so viel Kante zum leichten Korrigieren hat finde ich. Wenn ich mit meinem Board ein wenig die Füße bewege, dann macht es was, weil ich mehr gefühlt mehr Kantenfläche hab, die greif. Das hat mir also so gar nicht gefallen.
    Aber wenn man ehrlich ist, dann macht Fahren auf blankem Eis wohl auf keinem Board wirklich Spaß, insofern wiegt für mich dieser Punkt nicht so schwer.


    Auch wenn das jetzt für die meisten besseren Rider wohl nicht so aufschlussreich war, aber mir hat das Brett brutal getaugt.
    Für die anderen leicht fortgeschritteneren vielleicht interessant:
    Ich mag mein Camber zum Lernen immer noch, weil es einem mehr aufzeigt, wenn man Mist macht, wo das Bataleon einem mehr verzeiht (trotz des härteren Flexes). Die sauberere Technik, auch wenn's schmerzhaft ist, lernt man wohl eher auf einem Camber ohne TBT.


    Aber für mein nächstes Board ist das "The Jam" jedenfalls in die enge Auswahl gekommen, ich kann jedem echt nur empfehlen, das Brett mal Probe zu fahren :)

    • Offizieller Beitrag

    Sehr gut, dein Bericht macht Spaß zu lesen!


    Ja, die TBT ist schon ein klein wenig anders - aber wenn du bewusst richtig Druck auf die Kante gibst, hält sie auch auf Eis ganz gut. So zumindest meine Erfahrung mit Fun.Kink und Evil Twin ;)


    auf dem Eis lief es enorm unruhig und ich war nur am Rudern, dass ich nicht liege


    Mag zum einen eine Frage der Fahrtechnik sein, kann aber auch an einer schlecht geschliffenen Kante liegen. Zumindest im letzten Jahr waren viele Bretter eher schlecht präpariert und die Kanten teilweise stumpf. Es muss also nicht unbedingt an dir gelegen haben ;)

    • Offizieller Beitrag

    Danke dir :)
    Ich würde tippen, dass es eher die Fahrtechnik war, die Kante war eigentlich gut geschliffen.
    Aber wie du sagst, es fährt sich da schon anders. Mehr Druck, dann geht's besser. Wo's nicht blankes Eis war hab ich das auch hinbekommen, aber auf dem Eis bin ich dann an meine Grenzen gestoßen vom fahrerischen her, das wäre mit mehr Können sicherlich weniger problematisch gewesen. Ist aber wie gesagt auch kein wirklicher Kritikpunkt bzw. würde mich jetzt nicht von einem Kauf abhalten.